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Plantafel-Software: Von der Digitalisierung profitieren

Plantafel-Software: Von der Digitalisierung profitieren

Syncos 11.09.18 17:05

Pläne umgeben uns überall im Geschäftsalltag. Während teils noch zu der klassischen Methode per Hand oder Excel gegriffen wird, so halten zur Auftragsfeinplanung nach und nach Softwaresysteme (Plantafel oder auch Fertigungsleitstand) auch im deutschen Mittelstand ihren Einzug. Lesen Sie hier, was eine gute Plantafel ausmacht und welche Punkte bei Ihrer Wahl einer passenden Software wichtig sind.

Was eine gute Plantafel ausmacht

Plantafeln (in der Produktion auch Fertigungsleitstand genannt) können sehr vielfältig sein: Projektplanung, Personalplanung, Maschinenplanung und Produktionsplanung sind nur einige der vielen Beispiele.

Grundsätzlich sind jedoch bei all diesen Plantafeln folgende drei Eigenschaften am wichtigsten:

1. Visualisierung

“Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte” - Sie werden sicherlich schon die ein oder andere E-Mail erhalten haben, bei der Sie sich dachten, dass eine kurze Skizze deutlich verständlicher gewesen wäre.
Ebenso verhält es sich auch mit Anwendungen, bei denen Plantafeln zum Einsatz kommen können. Sicherlich könnte eine Maschinenplanung auch in einer langen E-Mail vorgenommen werden, jedoch ist eine graphische Zuteilung (Zeilen: Maschinen, Spalten: Uhrzeit, Zellen: Bauteil) deutlich schneller und auch intuitiver zu lesen.

Syncos-GrafikBauteile

2. Intuitive Nutzung

Wenn ein “neuer” Nutzer an eine Plantafel herantritt und nach ein paar kurzen Blicken exakt weiß, welche Maschine mit welchem Werkzeug was produziert (Maschinenbelegung), an welcher Maschine er heute arbeiten soll (Einsatzplanung) oder welches Bauteil in seinem Produktionsbereich produziert werden soll, dann hat der Ersteller der Plantafel alles richtig gemacht.

Die Nutzung der Daten ist allerdings nicht alles. Die Plantafel soll auch den Administrator dabei unterstützen, als einzelner Koordinator eine Vielzahl von Maschinen und Personen einzuteilen ohne irgendwann festzustellen, dass er/ sie eine Komponente vergessen hat.

3. Modifizierbarkeit

Wie bereits angedeutet, soll eine Plantafel den “Planer” bei seiner Arbeit unterstützen.

Hierzu muss es möglich sein – mit geringem Aufwand – Teile des Plans relativ einfach zu verschieben. Lassen Sie uns dies anhand eines auf die relevanten Punkte beschränkten Beispiels verdeutlichen:

  • Auftrag A:  40 Stück; Deadline 23 Stunden; aktuell auf Maschine 1; restliche Produktionsdauer 20 Stunden
  • Auftrag B: 20 Stück; Deadline 6 Stunden; aktuell auf Maschine 2; restliche Produktionsdauer 5 Stunden
  • Auftrag C:  80 Stück; Deadline 26 Stunden; geplant auf Maschine 2; geplante Produktionsdauer 20 Stunden
  • Auftrag D:  16 Stück; Deadline 3 Stunden; aktuell auf Maschine 3; restliche Produktionsdauer 2 Stunden
  • Auftrag E:  33 Stück; Deadline 21 Stunden; geplant auf Maschine 3; geplante Produktionsdauer 11 Stunden
  • Maschine 2 hat eine Störung und der Techniker meldet, dass dies mindestens 2 Stunden maximal 8 dauert.
  • Alle 3 Maschinen sind identisch und es ist nur ein vernachlässigbarer Werkzeugwechsel notwendig

Syncos-Grafik001

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Wie man an dem Bild sehen kann, gibt es für dieses “Dilemma” eine genau passende Lösung, die sich durch verschieben aber auch von automatischen Systemen leicht finden lässt.

Auftrags- und Maschinenplanung

Kleine Frage an Sie: Hätten Sie obiges Beispiel im Kopf lösen können?

Bei diesem Beispiel mag dies zwar noch gehen, aber achten Sie mal genauer auf die Randbedingungen: Nur 3 und dazu noch identische Maschinen, nur 5 Aufträge, keine aufeinanderfolgenden Produktionsschritte sowie vernachlässigbare Werkzeugwechsel.

In der Realität muss der Produktionsleiter für unterschiedlichste Aufträge eine Vielzahl von Maschinen, mit teils speziell gerüsteten Werkzeugen berücksichtigen. Hinzu kommen Störungen, Mitarbeiter (einschließlich Urlaub/Krankheit) die nicht alle Maschinen bedienen und umrüsten können, Wartungen, Planung von Material und Bauteilen mit mehreren Arbeitsschritten, Umrüstzeiten einschließlich Kalibrierungen und viele weitere limitierenden Einflussfaktoren.

In manchen Produktionshallen findet man noch Produktionsleiter, die diese Planung händisch an einer Plantafel an der Wand oder in Excel, trotz aller Faktoren und Einflüsse, aufgrund von langjähriger Erfahrung durchführen können. Die meisten dieser Leute sind jedoch nur dazu in der Lage, weil es, als sie diese Verantwortung übernommen haben, keine andere Möglichkeit gab und sie somit in diese Aufgabe hineingewachsen sind.

Ebenso ist es ab einer gewissen Komplexität auch stark zu bezweifeln, ob die getroffene Entscheidung die Effektivste ist und nicht ggf. Faktoren übersehen wurden. Zudem ist das Wissen rein personenbezogen. Bei einem Ausfall oder Wegfall des Planers ist auch das Wissen verloren.

Digitale Plantafeln

Auch wenn vielerorts noch die ein oder andere “normale” Plantafel vorhanden ist, werden diese nach und nach von digitalen Plantafeln abgelöst. Während das manuelle Verschieben von Magneten oder Kärtchen teils noch leichter von der Hand geht, so sind die Vorteile wie das Teilen, Duplizieren und Wiederherstellen doch sehr hilfreich. Außerdem kann oft ab einer gewissen Produktionsgröße eine manuelle Maschineneinsatzplanung in der Regel nicht an die Effizienz einer rechnerbasierten oder zumindest softwareunterstützten Lösung heranreichen.
In manchen Produktionshallen mag es zwar Leiter(-innen)  geben, die sehr effiziente Pläne und Aufteilungen manuell bzw. teils sogar im Kopf erstellen, aber bei Krankheit, Urlaub und Rente sind hier Probleme vorprogrammiert.

Plantafel Software

Bei der Wahl einer passenden Plantafel-Software gibt es mehrere Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten. Natürlich gelten auch hier primär die oben aufgeführten Punkte, diese sind jedoch standardmäßig in den meisten Lösungen vorhanden.

An sich versucht jeder Hersteller seine Lösung durch ein paar spezielle Features von der Masse abzuheben, jedoch sollten Sie auf folgende fundamentale Punkte besonders achten:

1. Kompatibilität und Dateneingabe

Gerade bei Plantafeln, welche im Tagesgeschäft unverzichtbar sind, ist es ratsam, dass das System mit möglichst vielen Rahmendaten “gefüttert” ist: Urlaubs- und Krankmeldungen, Maschinen- und Werkzeugausfall, geplante Wartungen und Reparaturen, Auftragsdaten, Materialien, Ist-Daten aus der Produktion, etc.

Ein System kann nur Warnungen und Fehler melden, wenn es genügend Daten hat, um solche überhaupt feststellen zu können (z.B. “Achtung: Gemäß der aktuellen Planung ist das Lieferziel für Auftrag xy anschließend nicht mehr erreichbar” oder auch simpler: “Fehler: Eingetragener Mitarbeiter befindet sich im Urlaub”).

Um dies zu gewährleisten greift die Plantafel auf Daten aus dem ERP-System, Ist-Daten aus der BDE und der MDE sowie der Personaleinsatzplanung zu.

Lesen Sie in unserem Blogbeitrag zur Betriebsdatenerfassung nach, warum BDE heutzutage unverzichtbar ist!

2. Vorlagen für Plantafeln

Auch wenn der Mitarbeiter schon eine gute Vorstellung von der Struktur der nötigen Plantafel hat, so bieten Vorlagen nicht nur weiteren Input, sondern vermeiden auch einigen Arbeitsaufwand.

Im Idealfall lassen sich sogar eigene Vorlagen erstellen und exportieren; gerade bei größeren Konzernen mit standardisierten Prozessen kann dies einige Stunden Zeit ersparen.

3. Export und Reports

Digitale Plantafeln sollten nicht ausschließlich zum Planen, sondern auch zu Analysezwecken genutzt werden. Letztlich können auf der Basis einer Historie mit genügend Daten nicht nur Voraussagen gemacht werden, sondern es können auch die Differenzen zwischen dem Geplanten und dem Erreichtem analysiert werden.

Aber auch der Export oder das automatische Einbinden von Plantafeln in weitere Systeme und Prozesse kann einige Vorteile mit sich ziehen. So können im Rahmen eines MES/ERP durchaus aufgrund von Plänen einer digitalen Plantafel automatische Aktionen angestoßen werden.

Reports können aber auch über den reinen Gesamtüberblick hinausgehen. So sind personen- und aufgabenbezogene Reports durchaus wertvoll. Die Personalabteilung interessiert z.B. eher die reine (Über-)Stundenzahl der Mitarbeiter, während der Warenausgang sich gerne auf die herauszuschickenden Mengen einstellt und es dem Vertrieb wiederum wichtig ist, ob die Liefertermine eingehalten werden. Auf diese Art und Weise kann aus einer umfangreichen und verknüpften Planung jeder seine für sich notwendige Antwort erhalten.

Plantafeln im SYNCOS MES

SYNCOS MES ist eine umfangreiche Suite, welche neben Plantafeln noch viele weitere Features bietet.

Als umfangreiches MES ist BDE – einschließlich MDE – selbstverständlich. Ebenso gibt es vielseitige Analysemethoden mit vielen weiteren Funktionen zur Qualitätssicherung.

Das Bindeglied, welches MES zwischen dem ERP und dem Shop-Floor bildet, ist in modernen Anlagen sehr wichtig.

So wird nicht nur der Produktionsalltag überwacht, sondern nach und nach werden Sie unterstützt, dem Maximum an Effizienz deutlich näher zu kommen.

Wir überzeugen Sie gerne in einem unverbindlichen Gespräch, dass unsere Lösung auch bei Ihnen einigen Mehrwert erzeugt. Also rufen Sie uns an!

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Fazit zu Plantafeln

Sei es die manuelle analoge Variante oder aber auch die digitale – ohne einen Plan werden Sie Ihr Ziel sicherlich verfehlen oder auf dem Weg einiges an Effizienz einbüßen.

Im Zuge von Industrie 4.0 und der Vernetzung und Verflechtung von Systemen empfehlen wir stets die digitale Variante.

Alles in allem ist die unterstützte digitale Planung sehr hilfreich, um Ihre Kompetenz und Aufmerksamkeit ganz den wichtigen Fragen und Entscheidungen widmen zu können, ohne dabei einzelne Komponenten und Faktoren aus dem Auge zu verlieren.